Mittwoch, 30. November 2016

Achtsamkeit: Von der heilenden Magie des Waldes

Wenn du dich krank fühlst, antriebs- und mutlos, wenn die Traurigkeit sich wie ein dunkler Mantel über dich legt und du von Sinnlosigkeit erfüllt bist, dann vergrabe dich nicht in den Kissen deiner schützenden Höhle. Entfliehe dem dunklen Kreislauf der nicht enden wollenden Grübeleien - und wenn auch nur für eine Stunde. Nimm dir diese Stunde ganz bewusst als Auszeit für deine Seele und suche einen Ort auf, wo Frieden und Stille herrschen: den Wald.

Schlendere ein Stück und nimm dann Platz auf einer verwitterten Bank. Sei achtsam und schenke deine volle Aufmerksamkeit der umwerfenden Schönheit, die dich umgibt - atme tief die reine Waldluft mit ihrem so besonderen Duft, lausche den Stimmen des Waldes, dem Singen der Vögel, dem Rascheln der am Boden liegenden Blätter, beobachte die in langen Jahren hoch gewachsenen, mächtigen und doch so sanften Bäume, deren Kronen im Winde leise hin und her schwingen, und folge im Geiste den dahin ziehenden Wolken über dir. Zunächst wird es dir nur schwer gelingen, deiner Mutlosigkeit zu entfliehen, doch wenn du dich ganz fallen lässt, wirst du bald schon spüren, wie die schwer auf dir lastenden Gedanken sich langsam flüchten, in Leichtigkeit wandeln und dir ein Hauch von Frieden geschenkt wird. Achtsamkeit ist hier der Schlüssel: Du allein bestimmst die Fokussierung deiner Gedankenwelt. Sei ganz im Hier und Jetzt, fühle das Leben, das dich umhüllt, gib dich ganz seiner Schönheit hin. Und du wirst dich der heilenden Magie des Waldes nicht entziehen können.

Schon Siegfried von Vegesack, ein deutscher Schriftsteller, fand diese so weisen Worte:

Wenn deine Seele krank ist, dann verbirg dich wie ein verwundetes Tier in den Wäldern: sie werden dich heilen. Die dunklen Bäume sind stumme Freunde. Sie nehmen dich schweigend auf und sind dir gut.

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