Von der Bedeutung des Lächelns - eine Momentaufnahme

Vor einiger Zeit begegneten mir auf meinem Weg zwei kleine Mädchen. Sie fielen mir bereits von Weitem auf, da sie auffallend hübsch waren: Langes, dunkles und wild gekraustes Haar, dunkler Teint und sanfte, braune Augen. Sie waren etwa zehn und vier Jahre alt und mochten Geschwister sein, denn sie hielten einander fest an den Händen.
Als wir nur noch wenige Schritte voneinander entfernt waren, blickte die Kleinere schüchtern zu mir auf. Und obwohl der Tag bis zu unserer Begegnung kein wirklich guter gewesen war, zauberte mir ihr Blick spontan ein Lächeln in mein Gesicht, das die Kleine sofort erwiderte. Stumm lächelnd zogen wir aneinander vorbei und alles Fremde zwischen uns schien für diesen einen Augenblick vergessen. Das kleine Mädchen hatte mein Herz berührt. So schlenderte ich weiter, nunmehr mit einer Leichtigkeit, ja fast schon Fröhlichkeit, die ich bis dahin an diesem Tage so vermisst hatte. Und ich staunte über die Kraft eines kleinen Lächelns, das in jeder Sprache, jeder Nation, in jedem noch so versteckt liegenden Winkel dieser Welt die gleiche Bedeutung hat und uns Menschen, so fremd wir einander auch sein mögen, für einen kleinen zauberhaften Moment vereint sein lässt.